Text-Hinweis: Thomas Gebauer, medico |
Angst und Rechtspopulismus
Es bedarf einer Vision, die das Andere wenigstens in seinen grundlegenden Prinzipen aufscheinen lässt. Und manchmal sind es Krisen, die die Augen öffnen.
(…) Die voranschreitende Zerstörung von Lebensbedingungen, der Hass und die Gewalt fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Ergebnis einer Politik, die die Interessen der Ökonomie über die der Menschen gestellt und so den Ausschluss von großen Teilen der Weltbevölkerung bewusst in Kauf genommen hat. Der katastrophale Fortschritt, den der mächtige Norden in alle Welt exportiert hat, kehrt nun heim.
Die Flüchtlinge, die heute zu uns kommen, erzählen nicht nur vom Elend, das in der Welt herrscht, sondern auch davon, wie nahe Zivilisation und Barbarei zusammenliegen. Sie erzählen davon, wie groß das Risiko geworden ist, plötzlich alles verlieren zu können und auf ein „nacktes Leben“ in völliger Recht- und Schutzlosigkeit zurückgeworfen zu werden.
In der Begegnung mit den Flüchtlingen, aber auch mit Blick auf die im eignen Lande eskalierende Gewalt, wird das erfahrbar, was informierte Menschen vielleicht irgendwie gewusst hatten, aber nicht mit ihrem eigenen Leben in Zusammenhang bringen konnten: dass mit der globalen Entfesselung des Kapitalismus die Welt zu einem höchst unsicheren Ort geworden ist.
Die Befürchtung, womöglich selbst schon bald zu den Verlierern zählen zu können, erzeugt Angst; Angst, die sich heute nicht zuletzt rechtspopulistische Bewegungen zunutze machen. Überall in Europa sind Parteien auf dem Vormarsch, die auf infame Weise sich das Unbehagen, das sich mit der neoliberalen Aufkündigung einer solidarisch verfassten Gesellschaftlichkeit breit gemacht hat, zunutze machen.
Der gesamte Text steht hier: Die große Herausforderung