↑ Zurück zu 2016

feministischer Aufruf

feministischer-aufrufFeministischer Aufruf zum war-starts-here-Camp 2016

„In keinem der vielen aktuellen Kriege geht es um humanitäre Ziele oder Frauen*befreiung. Kriege und patriarchale Gesellschaften gehen Hand in Hand. Sexualisierte Gewalt ist integraler Bestandteil jeden Krieges. Kriege zertrümmern soziale Strukturen, die durch emanzipatorische Kämpfe von Frauen* errungen wurden. Marodierende Männerbanden brutalisieren den Alltag und verhindern die Teilhabe der Frauen* und Mädchen am öffentlichen Leben, diese gehen nicht mehr auf die Straße, nicht mehr in die Schule. Ohne Waffen gäbe es unzählige Chancen auf soziale Veränderung, Machtverhältnisse und Ausgrenzungen zu überwinden, sowohl zwischen den Geschlechtern als auch zwischen Menschen verschiedener Herkunft.“

(frei gekürzt aus dem Redebeitrag der Frauen*vollversammlung Köln, gehalten auf der 8. März-Demo 2016 in Köln)

  • Unser Feminismus ist antimilitaristisch!
    Unser Antimilitarismus ist feministisch!

Einen Krieg, der Frauen* nützt, gibt es nicht. Aus diesen Gründen können wir Feminismus und Anti- militarismus nur zusammen denken.

 

Was ist das Gefechtsübungszentrum (GÜZ)?

Im GÜZ Altmark – einem der größten und modernsten Truppenübungsplätze Europas – üben Bundeswehr und andere Armeen auf 232 km² in der Heidelandschaft Sachsen-Anhalts das Überfallen von Ländern, die Niederschlagung von Aufständen und künftig auch den Krieg im städtischen Raum. Es ist eine der wichtigsten Infrastrukturen der Bundeswehr als „Armee im Einsatz“ und ist somit für uns ein zentraler Ort, um im Rahmen der europaweiten Kampagne „war starts here“ aktiv in die kriegerische Normalität einzugreifen. Wir positionieren uns auch gegen zivil-militärische Zusammenarbeit, wie sie dort stattfindet. Das GÜZ wird vom Rheinmetall-Konzern betrieben, der nicht nur diese Technologie und das dort gewonnene Kriegs- Know-How gewinnbringend exportiert.

 

Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt!

So liefert Rheinmetall zum Beispile der türkischen Rüstungsindustrie Kanonen für den Kampfpanzer „Altay“ und plant eine gemeinsame Firmengründung/ ein Joint Venture mit dem staatlichen türkischen Waffenproduzenten MKEK – und profitiert somit von der Kriegs-, Vertreibungs- und Vernichtungspolitik der türkischen Regierung gegen die KurdInnen. Die Bevölkerung hat in den kurdischen Provinzen der Türkei (Nordkurdistan) wie auch in Rojava (Westkurdistan/ Syrien) multiethnische und basisdemokratische Strukturen aufgebaut. In diesem Gesellschaftsmodell ist die Befreiung der Frau* ein zentrales Moment. Es geht der türkischen Regierung auch um die Zerstörung dieses hoffnungsstiftenden Modells und der emanzipatorischen Organisierungsprozesse. Die Bundesregierung gibt sich nicht nur ahnungslos zum Ausmaß der türkischen Waffenproduktion auf Grundlage deutscher Lizenzen, sondern unterstützt diesen Krieg aktiv durch den von ihr forcierten flüchtlingsfeindlichen Deal zwischen EU und Türkei.

 

Frauen*power gegen das GÜZ!

Die Möglichkeiten, sich gegen Krieg und Militarisierung einzusetzen, sind vielfältig. Eine davon ist die Teilnahme am Diskussions- und Aktionscamp in der Nähe des GÜZ. In diesem Jahr findet es vom 25. bis 31. Juli in Potzehne statt. Wir freuen uns über jede teilnehmende Person – ob zum Campen und Diskutieren oder als Tagesbesuch oder bei der Teilnahme am Aktionstag am Samstag, den 30. Juli. Für FrauenLesbenTransInter* werden wir einen feministischen und antimilitaristischen Workshop – voraussichtlich am Donnerstag, den 28. Juli – anbieten. Auch aktionsmässig werden wir präsent sein!

 

Mehr Infos zu Camp, Programm, Ort und zu den Hintergründen findet ihr unter http://war-starts-here.camp