Montag, 21:30 Uhr
Bundesstraße 71 südlich von Letzlingen: Polizei-Kontrolle
Es beginnt nicht einmal wie eine reguläre Verkehrskontrolle: eine Polizeistreife winkt die Busse der women in exile entgegen einer Einbahnstraßen-Beschilderung auf einen LKW-Rastplatz. Auf die üblichen Fragen nach Führerschein und Fahrzeugpapieren folgt eine penible Inspektion von Warndreieeck und verbandskasten. Dann kommt die Aufforderung: alle Insassinnen müssen ihre Papiere kontrollieren lassen.Die Überprüfung der Personalien ergibt, dass einige der Frauen als politisch aktiv registriert sind. Wer hätte das gedacht?!
Zweieinhalb Stunden später gibt der Einsatzleiter Polizeitruppe einen Grund an, wie es aus seiner Sicht von der anfänglichen „Verkehrsmaßnahme“ zu dieser Repressions-Willküraktion kam: auf der Ablage des einen Fahrzeugs habe er ein Flugblatt gesehen. Das sei für ihn ein ausreichender Hinweis dafür gewesen, dass es sich um eine Gefahrenlage handeln könnte, die weitergehende Maßnahmen rechtfertige.
Montag, 17 Uhr
wshC Parleib: „women in exile“ eröffnen im großen Zirkuszelt die Reihe der Veranstaltungen mit einem workshop.
Nach einem gemeinsamen leckeren Abendessen brechen die Frauen auf zu ihrer dreiwöchigen Bustour quer durch Deutschland, die hier beginnt. Die nächste Station soll Halle sein, wo sie die Nacht verbringen wollen.
Montag, 14 Uhr
Baustelleneinfahrt Schnöggersburg: eine erste Blockade
An ihrem ersten Tag des Ritts um die Colbitz-Letzlinger Heide sind die Friedensreiter*innen mit ihren Pferden durch den Sand des Militärgeländes gestapft.
Gegen 14 Uhr trafen sie im Bereich der Baustellenzufahrt Schnöggersburg auf Wachschutzleute, die ob des ungewohnten Anblicks die Polizei hinzuriefen. Bis die Situation geklärt war, konnten eine halbe Stunde lang keine Baufahrzeuge die Lieferpiste befahren.